Die Völkerrechtlerin Albanese beschreibt in ihrem Report ein Geflecht aus Unternehmen verschiedenster Sektoren: Rüstungshersteller, Technologieunternehmen, Baufirmen, Rohstoff- und Dienstleistungsunternehmen, Banken, Pensionsfonds, Versicherungen, Universitäten und Stiftungen. »Diese Akteure ermöglichen die Verweigerung des Selbstbestimmungsrechts und andere strukturelle Verletzungen« wie »Besatzung, Annexion sowie die Verbrechen der Apartheid und des Völkermords«. Neu und einzigartig ist all das freilich nicht, denn: »Koloniale Bestrebungen und die damit verbundenen Völkermorde wurden historisch vom Unternehmenssektor angetrieben und ermöglicht«, setzt Albanese das »siedlerkoloniale Apartheidregime« in Israel in eine historische Kontinuität mit anderen Staaten, die auch auf die »Enteignung indigener Bevölkerungen und ihrer Ländereien« setzten.
[...] Das Land mit den meisten von der Besatzung profitierenden Unternehmen sind die USA (30), gefolgt von Deutschland (15). Darunter befinden sich Axel Springer, Siemens, Volkswagen oder Thyssen-Krupp. Letzterer Konzern konnte milliardenschwere Rüstungsaufträge einstreichen, zuletzt etwa 2022, als die Lieferung drei weiterer U-Boote der »Dakar«-Klasse für die israelische Marine für rund drei Milliarden Euro beschlossen wurde, wovon ein beträchtlicher Teil aus deutschen Steuergeldern bezahlt wird.
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