Freie Software in der Schule: Das Gymnasium Edenkoben setzt voll auf Linux
Wir befinden uns im Jahr 2024 n. Chr. Ganz Schulland ist von Redmondern besetzt. Ganz Schulland? Nein! Das von unbeugsamen Pfälzern bevölkerte Edenkoben hört nicht auf, Widerstand zu leisten.
#Einführung #Unterricht #Linux #FediLZ #Schule
https://gnulinux.ch/freie-software-in-der-schule-linux-in-der-ganzen-schule
@gnulinux Super Artikel. Vielen Dank dafür. Schön zu sehen, dass es hie und da auch noch Hoffnung gibt in der deutschen Schullandschaft.
@LukasBrausch
Findest du? Ich sehe da eher die deutsche Behäbigkeit:
"Zum Thema Linux in der gesamten Schule haben sich aber seit meinem ersten Besuch in Edenkoben im Jahr 2022 keine anderen Schulen bei dem Gymnasium gemeldet."
@gnulinux
@LukasBrausch
Ja, so kann man es auch sehen
Im Prinzip wäre es ja ganz einfach. Der Bund/ das Land stellt eine Sammlung von Schulsoftware (mehr oder weniger reichten da Links zu den Quellen, keine eigene Distros) zur Verfügung (Arbeitsplätze, Server, Verwaltung) und sucht und nennt Firmen, die diese betreuen können und auch Schulungen für die Lehrkräfte anbieten.
@gnulinux
@LukasBrausch
Und nicht vergessen: es gibt von Microsoft Partnerschafts-Programme, die den Teilnehmenden auch jede Menge Software mit günstigen Probier- und Lehr-Lizenzen aushelfen...
@Ecano @gnulinux
@LukasBrausch @Ecano @gnulinux und dann gibt es da noch diese neoliberale Lesart des Grundgesetzes, dass der Staat nicht in Konkurrenz zum Markt treten darf, weshalb wir ja überall unsinnige private Anbieter(Monopole) haben, statt die Synergien der Länder nutzen zu können
@Ecano @LukasBrausch @gnulinux
Ich vermisse immer die "allen Antworten" Funktion hier.
Wir, eine Schule in Niedersachsen, setzen auch vollständig auf Linux, gehen aber noch einen Schritt weiter und verwenden Linux über den Lernstick (Debian 12 vom Stick) auch auf den Schülergeräten. Sonst die üblichen Komponenten: #linuxmuster server, Nextcloud, Moodle, Clients laufen bei uns mit #kde neon, verteilt über #linbo. Selbst Abiturprüfungen laufen bei uns mit #linux (erstmals dieses Frühjahr). AMA
@andreasgoebel @Ecano @gnulinux Sehr schön! Wie kam es dazu? Basiert der Einsatz auf Initiative der Schulleitung?
@LukasBrausch
Wir sind da schon lange dabei, sinb beim Supportende von Windows XP auf Linux umgestiegen (hätten sonst alle Rechner wegschmeißen müssen). Zu Beginn hatte das also i.W. Kostengründe. Dann die Kompetenzen vor Ort: Ich und unser fest angestellter Admin (nicht Lehrer, leider auch keine volle Stelle) sind kompetenter im Bereich Linux als Windows (Linux ist auch in vieler Hinsicht einfacher zu bedienen). Meine pers. Einstellung spielt auch eine Rolle: Ich würde ...
@Ecano @gnulinux
@LukasBrausch
... aus Überzeugung nicht Handlanger von Big Tech sein wollen. Der Dialog "Können wir nicht IPads ausprobieren?" - "Klar, wenn du dich drum kümmerst!" hat durchaus schon stattgefunden. Egal welche Plattform, man muss halt Arbeit reinstecken, und das würde ich bei einer unfreien Software nicht tun wollen (würde sie als reiner Anwender, wenn so mehrheitl. beschlossen, durchaus anwenden, aber keinen Finger mehr rühren für die administration).
@Ecano @gnulinux
@LukasBrausch
Abschließend bin ich ja auch Informatiklehrer, ich bin der Meinung, dass man mit Linux am meisten lernen kann. Die IPads halte ich hier für sehr ungünstig, weil keine Bedienkompetenzen für ein vollwertiges Desktop-System erworben werden. Das wäre (wenn's funktioniert) aber mit Windows oder MacOS (nicht IOS) ebenso möglich.
@Ecano @gnulinux
@andreasgoebel @LukasBrausch @Ecano @gnulinux Selbst wenn man unbedingt Tablets haben wollen würde, gibt es inzwischen von StarLabs auch welche, die bereits mit Linux vorinstalliert verkauft werden. Funktioniert für mich echt gut und man kann auch sehr leicht das installierte System runter schmeißen und ersetzen. Akku wechseln lässt sich auch deutlich leichter als bei iPads.
@thejackimonster
Schreibst du mal einen Erlebnisbericht zum StarLabs Tablet? Ich hatte für unsere Schule eines bestellt, wegen der ewigen Lieferverzögerungen bin ich dann aber vom Kauf zurückgetreten, weil wir Haushaltsschluss hatten, es ist für öffentliche Einrichtungen ohnehin sehr schwer, in England zu bestellen, für Eltern wäre das leider auch schwierig.
(erwähne mich bitte bei diesem Bericht)
@andreasgoebel Genau! Azubis und Praktikanten, die von "Kopiere die Datei vom USB-Stick auf den PC, benenn sie um und druck sie aus" völlig überfordert sind, weil das drei Aktivitäten sind, die es auf dem Tablet eben nicht gibt und die allgemeinbildende Schule halt nur Tablets hatte, die Jugendlichen zu Hause ein Smartphone.
@andreasgoebel @LukasBrausch @Ecano @gnulinux macht aber bei weitem nicht so viel Spass.
@andreasgoebel @Ecano @gnulinux Klasse Einstellung! Es ist sehr schade, dass in Deutschland solche Erfolgsgeschichten leider die Ausnahme statt der Regel sind. Der Standard müsste auch an Schulen #PublicMoneyPublicCode sein, aber wir wissen ja alle wie es dann in der Realität aussieht. Also bitte nicht unterkriegen lassen und weiter dranbleiben. Nur steter Tropfen höhlt den Stein.
@LukasBrausch
Es wäre schon extrem hilfreich, wenn Projekte wie #linuxmuster öffentlich gefördert würden. Und wenn Lehrer wie ich z.B. einen Teil ihrer Deputatsstunden für die Pflege eines Schulclients bekommen würden. Ich habe das schon gemacht, unseren Schulclient über Linuxmuster geteilt, aber das war viel Arbeit, man muss ja alles schulspezifische rausschmeißen (Wartungszugänge, Passwörter, Bookmarks). Im Optimalfall würdest du mit linuxmuster den Server nach Anleitung ...
@Ecano @gnulinux
@LukasBrausch
... installieren und könntest dann aus einigen vorkonfigurierten Clients auswählen (Ubuntu, Kubuntu, Mint usw), mit der gängigen Software schon drauf. Dann hättest du summa summarum für ein Schulnetz mit out of the box guten Clients deutlich weniger Arbeit als mit Windows. Der Schwerpunkt von linuxmuster liegt leider auch bei Windows Clients, dafür werden die Dienstleister, die damit arbeiten, i.d.R. bezahlt.
@Ecano @gnulinux
@Ecano @LukasBrausch @gnulinux
Es läuft dich meist so an: ein paar Idealisten im Lehrergremium setzen Linuxsysteme auf (Arbeitsrechner und Server), weil sie sich das KnowHow privat angeeignet haben. Alle schauen drauf, dass nur wenige Kosten entstehen, damit das Linuxprojekt nicht plötzlich "abgeschossen" wird.
1/2
@Ecano @LukasBrausch @gnulinux
Dann kommt irgendein Vertreter von MS vorbei und präsentiert in schillernden Farben, wie toll doch Windows-Systeme seien. Und dann geht es Schlag auf Schlag: die in die Jahre gekommenen Linuxrechner werden abgeschafft, alles wird neu eingekauft, inklusive Software, Lizenzen und Systemverwaltung. Die oft geheimgehaltenen Gesamtkosten von mehreren Mio. € werden ohne Murren bezahlt.
... das nennt sich dann Wettbewerb - ha ha ha!
2/2
@Ecano
Mein Postfach filtert auch bestimmte Mailserver aus.. @LukasBrausch @gnulinux
@Ecano @LukasBrausch @gnulinux
Du fängst halt nicht mit Linux an der Schule an, wenn du selbst keine Ahnung hast. Die Hauptkompetenz zu Linux an der Schule findest du in Deutschland im #linuxmuster forum. Dort wird dann auch viel gefragt. Gerne hätte ich mehr Kontakt zu Schulen, die Linux auch auf den Schülergeräten einsetzen, die gibt es nämlich tatsächlich kaum. Linux auf den Schulrechnern ist jetzt nicht so extrem selten.