Gruppe 764: Das gesamte Neonazi-Terrornetzwerk hinter der Grooming-Gruppe
Inhaltshinweis: Artikel enthält Themen wie sexualisierte Gewalt, Mord, Suizid, Missbrauch, auch der Minderjähriger. Nach der Einleitung findet man Anlaufstellen für betroffene
Am 17. Juni 2025 nahm die Hamburger Polizei einen 20‑jährigen Deutsch‑Iraner in Hamburg‑Marienthal fest. Der Beschuldigte, der im Netz unter dem Pseudonym „White Tiger“ agierte, soll als relevantes Mitglied des internationalen Sadismus‑Netzwerks „764“ mindestens viele Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 15 Jahren zu schwersten Selbstverletzungen bis hin zum Suizid gedrängt haben – darunter einen 13‑jährigen US‑Amerikaner, der den Anweisungen folgend verstarb.
„764“ ist ein dezentrales Online‑Netzwerk, das 2021 von dem damals 15‑jährigen Bradley Chance Cadenhead in Texas gegründet wurde. Die Zahl 764 ist eine Anspielung auf dessen Postleitzahl. Die Gruppierung nutzt Plattformen wie Discord, Telegram und Online‑Games (z. B. Minecraft), um psychisch labile Minderjährige gezielt anzusprechen, durch Grooming Vertrauen zu gewinnen und sie mittels sexueller Erpressung in einen perfiden Wettbewerb um immer extremere Gewalttaten zu treiben. Laut FBI erfüllt „764“ die Kriterien eines terroristischen Netzwerks, in dem Sadismus, Rechtsextremismus und Satanismus zusammenkommen.
Unsere große Recherche öffnet erstmals den Vorhang zu den gesamten neonazistischen Strukturen, die hinter dem Netzwerk 764 stehen, und belegt deren nahezu weltweit verzweigte Verbindungen. Bisherige Berichte haben den grausamen Kern des Cybergroomings aufgezeigt, doch die Dimension rechtsextremer Ideologie und Terrorfinanzierung blieb weitgehend unerwähnt. Wir haben drei Monate an dieser Recherche gearbeitet und über 600 Quellen zusammengetragen, die das ganze Netzwerk und die Verbindungen in die rechtsextreme Szene zeigen.
Ein Hinweis an Eltern, Lehrkräfte und Sorgeberechtigte
Diese Recherche richtet sich auch und besonders an Eltern. Denn die Täter hinter der Gruppe 764 suchen sich gezielt Kinder: psychisch labile Jugendliche, isolierte Gamer, LGBTQ+-Teens, die auf der Suche nach Anschluss sind – und sie rekrutieren über Plattformen wie Discord, Telegram, Minecraft und Roblox.
Wenn Ihr Kind sich zurückzieht, auf einmal aggressiv oder distanziert wirkt, sich mit düsteren Symbolen oder Gewaltdarstellungen beschäftigt oder Kontakte mit Unbekannten im Netz pflegt: Schauen Sie hin. Reden Sie. Fragen Sie nach. Und nehmen Sie Warnzeichen ernst.
Wir veröffentlichen diesen Deep Dive nicht, um zu schockieren, sondern um aufzuklären. Um ein Netzwerk sichtbar zu machen, das im digitalen Schatten operiert – mit realen, oft tödlichen Konsequenzen.
Was Sie gleich lesen, ist verstörend. Aber es ist real.
Nur wer hinsieht, kann verhindern, dass andere in diese Abgründe gezogen werden.
Wichtige Telefonnummern und Hilfsangebote
Für Kinder & Jugendliche
Nummer gegen Kummer – Kinder- und Jugendtelefon
116 111 (kostenlos & anonym)
Mo–Sa, 14–20 Uhr
https://www.nummergegenkummer.de
Auch als Chat-Beratung verfügbar. Für alle, die nicht reden wollen, aber Hilfe suchen.
Für Eltern, Lehrkräfte und Angehörige
Elterntelefon – Nummer gegen Kummer
0800 111 0 550 (kostenlos & anonym)
Mo–Fr, 9–11 Uhr & Di/Do, 17–19 Uhr
Bei Verdacht auf sexualisierte Gewalt oder Missbrauch
Hilfetelefon Sexueller Missbrauch (UBSKM)
0800 22 55 530
Mo–Fr, 9–17 Uhr
https://www.hilfe-telefon-missbrauch.de
Bei extremistischen Inhalten oder Radikalisierung
jugendschutz.net – Fachstelle für jugendgefährdende Onlineinhalte
[email protected]
https://www.jugendschutz.net
EXIT Deutschland (Hilfe beim Ausstieg aus rechtsextremen Gruppen)
030 234 720 58
https://www.exit-deutschland.de
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